
Oh weh… Mein Spülmaschinenpulver neigt sich langsam dem Ende. Kein Problem. Das ist die Chance, um wieder etwas kreativ zu werden, um mit einer Duftnote zu experimentieren.
Ich stelle seit einiger Zeit mein eigenes Pulver her. Man benötigt dazu nicht viele Zutaten, es ist schnell erledigt, sehr ergiebig und kostengünstig. Es gibt die unterschiedlichsten Rezepte dazu im Netz. So individuell diese Rezepte auch sind, ist auch das Resultat unterschiedlich, denn wir haben alle unterschiedliche Maschinen zu Hause, die Wasserhärte ist überall anders, die Beschaffenheit des Geschirrs kann sehr variieren. Es gibt immer wieder Leute, die sind damit zufrieden und es gibt immer wieder Leute, die damit unzufrieden sind. Somit ist das oberste Gebot mit solchen Anleitungen die eigene Experimentierfreudigkeit.
Im Internet habe ich ein einfaches Rezept gefunden, das ich persönlich gar nicht großartig abwandeln würde, denn die Zusammensetzung ist für mich vollkommen in Ordnung. Da ich dieses Rezept schon lange anwende, weiß ich leider nicht mehr von wem es ist. Man nehme einen Becher Salz (ruhig das Günstigste, was man bekommen kann), einen Becher Zitronensäure* (nicht die Flüssige), vier Becher Waschsoda/reine Soda und ätherische Öle* nach Belieben. Man sollte darauf achten, dass es naturreine Öle sind und am besten sind Lavendel- und Zitronenöl geeignet, da sie eine desinfizierende Wirkung haben und absolut ungiftig sind. Erfahrungsgemäß mag mein Mann den Lavendelgeruch nicht besonders, also bin ich damit etwas sparsamer. Heute habe ich mich für etwas Lavendelöl und etwas mehr Lemongras entschieden, damit es desinfizierend wirkt und gleichzeitig einen frischen Duft ergibt. Bei der Dosierung kommt einfach 1 Teelöffel für normal verschmutztes Geschirr oder 1 Esslöffel für stark verschmutztes Geschirr in die vorgesehene Kammer des Geschirrspülers.
Ich habe eine Zeit lang das Geschirrspülsalz weggelassen. Das hatte zur Folge, dass meine Gläser korrosierten bzw. einen milchigen Belag gebildet haben. Zu Anfang hat es mich nicht sehr gestört, bis ich mir neue schöne und hochwertige Gläser gekauft habe. Als diese sich verfärbten habe ich mich sehr geärgert. Nun achte ich wieder darauf, dass ich Geschirrspülsalz vorrätig habe. Um diesen Belag wieder zu entfernen, gibt es auch ein relativ simples und sehr wirkungsvolles Rezept. Man nehme hierzu einfaches Salz und verrührt es mit Essig zu einer Pampe. Zum Schutz allerdings bitte Handschuhe tragen. Ich verwende Einweghandschuhe (allerdings solange, bis sie auseinanderfallen). Dann werden die Gläser mit der angerührten Pampe mithilfe eines Waschlappens eingerieben. Anschießend ordentlich abspülen und fertig. Wenn das nicht helfen sollte, dann ist die Glasoberfläche bereits zu sehr beschädigt.
Den Klarspüler habe ich vor Kurzem mit einem selbst angerührten Mittel ersetzt. Hierzu kam mir das Buch „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“* von smarticular zur Hilfe. Ich habe 80 g Zitronensäurepulver in 200 g lauwarmen Wasser in einer Flasche aufgelöst und das ganze mit 300 g Alkohol (einfacher Spiritus) aufgefüllt, verschlossen und gut durchgeschüttelt. Es ist genauso ergiebig, wie das fertige Produkt im Supermarkt. Der Alkohol sorgt für den Glanz und die Zitronensäure verhindert zusätzlich die Kalkflecken und pflegt die Spülmaschine noch nebenbei.
Da ich heute in Experimentierlaune war, habe ich gleich noch eine Flasche mit Wäscheduft (Grundanleitung von www.gesunex.de/waescheduft-einfach-selber-herstellen) angesetzt. Dieses ist hervorragend, wenn man seine Wäsche mit selbst hergestelltem Waschmittel (Pulver oder Flüssigwaschmittel) oder Waschnüssen wäscht und nicht auf einen angenehmen Duft verzichten möchte. Vorausgesetzt man reagiert nicht auf bestimmte ätherische Öle, dann bitte grundsätzlich darauf verzichten. Es wird hier seit ca. Oktober 2018 verwendet. Hierzu habe ich heute ca. 380 ml destilliertes Wasser in eine alte Waschmittelflasche (Altes ruhig wieder verwenden, vor allem wenn es aus Plastik besteht) gefüllt. Dazu kommen 2 bis 4 ml LV 41*. Das ist ein Lösungsvermittler, hergestellt aus entgiftetem Rizinusöl. Dies sorgt dafür, dass die ätherischen Öle sich mit dem Wasser vermischen. Ohne den Lösungsvermittler würde das Öl an der Wasseroberfläche schwimmen und das ganze würde absolut keinen Sinn machen, da man das ganze Öl mit der ersten Waschmaschine verbrauchen würde und später nur Wasser hinzufügt. Allerdings sollte man die Flasche dennoch vor jedem Gebrauch einmal schütteln. Ich habe mich dieses Mal für einige Tropfen Lavendelöl (hilft gegen Motten, obwohl ich noch nie welche in der Wäsche hatte und für die desinfizierende Wirkung) und einige Tropfen Vanille-Öl für einen süßeren Duft. Für die Dosierung des Wäscheduftes ist die eigene Nase Maßstab. Es gibt Leute, die mögen es eher dezent und für andere kann Viel kaum genug sein. Am besten testet man sich selbst durch. Der Wäscheduft kommt in das Weichspülfach der Waschmaschine. Mit einem kleinen Spritzer beginnt man und dann kann man sich langsam steigern mit jeder Wäsche, bis man seine eigene Duftintensität gefunden hat. Allerdings sollte man auch wissen, dass es nicht vergleichbar ist mit den hergestellten stark chemischen Produkten aus dem Supermarkt, bei denen die Werbung einen Duft von vielen Wochen suggeriert. Der Duft verfliegt schon nach einiger Zeit, aber ist ökologisch gesehen dennoch die bessere Variante. Das schöne ist, dass man sich selbst schöne Düfte kreieren kann. Einfach mal mutig sein.


Wenn ich mal wieder in einer Experimentierphase bin, werde ich gerne über weitere Versuche berichten, denn ich habe bereits Einiges in meinem Haushalt erfolgreich ersetzt.
Ich werde ab und zu gefragt, ob das alles nicht sehr aufwändig wäre und wann soll man das denn noch zwischendurch schaffen. Vor allem wenn man Kinder hat, fehlt oft einem die Zeit. Im Endeffekt muss man natürlich immer etwas Zeit investieren, aber man spart auch unheimlich an Geld und man kann so auch auf viel unnötige Chemie verzichten. Das entlastet auch etwas die Umwelt. Und das sind für mich mitunter die wichtigsten Argumente.
Ein Kommentar zu „Mein Spülmaschinenpulver ist bald alle – Versuchs- und Testreihe Teil 1“