
Ich war in Begleitung auf einem Kurztrip in London. Wir haben uns dort die üblichen Sightseeings angeschaut. Außerdem haben wirr auf unserer Tour ebenfalls nach Besonderem Ausschau gehalten. „Andere Länder, andere Sitten“, ein Standard-Spruch, der jedes mal voll zutrifft. Uns sind gleich am Anfang schon viele Sachen aufgefallen, die anders sind als bei uns, mal abgesehen davon, dass dort im öffentlichen Verkehr alles seitenverkehrt ist. Schon allein das war sehr gewöhnungsbedürftig, da es schon das Straßeüberqueren anfangs sehr erschwert hat.
Unmittelbar nach der Ankunft haben wir uns riesig gefreut, denn wir haben eine kostenlose Wasserauffüllstation gefunden. Wie cool ist das denn?!? Sie wurde auch gut genutzt. Irgendwie hat sich immer irgendjemand daran zu schaffen gemacht. Und wir begeisteterweise auch.
Ich habe keinen einzigen Menschen während unseres Aufenthaltes mit einer Plastikflasche gesehen. Irgendwie trugen alle eine Mehrwegflasche bei sich und in den meisten Fällen waren es Edelstahltrinkflaschen. Ich persönlich benutze mit meiner Familie ebenfalls seit einiger Zeit Edelstahltrinkflaschen*. Wir haben sie in drei Größen (350 ml, 500 ml und 750 ml). Sie eignen sich super für Arbeit, Schule, Kita, Sport und Ausflüge. Ich bin super zufrieden. Sie halten kalte Getränke im Sommer kalt und Warme im Winter warm. Wichtig ist auch, dass sie stoßfest sind und ich habe sie in unterschiedlichen Farben, damit sie auch wiedererkannt und unterschieden werden können.
Was man auch sehr schnell mitbekommen hat, ist, dass die Menschen viel freundlicher sind als unsersgleichen. Sie sind sehr zuvorkommend und gehen viel respektvoller miteinander um. Bei uns trifft man oft auf schlecht gelaunte Menschen, die sehr unzufrieden sind mit ihrem Arbeitsleben und dies dem Kunden spüren lassen. Bis auf einen mittelmäßig gelaunten Busfahrer, sind wir nur auf Menschen gestoßen, die den Eindruck vermittelt haben, das was sie tun, tun sie auch gerne. Dies verdient ein grandioses „Wow!“.
Wir waren ausschließlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Die Vegetation unterscheidet sich nicht großartig von unserer. Wie auch? Es liegen ja keine enormen Welten dazwischen, aber ich muss dennoch sagen, dass ich nicht eine einzige Kiefer dort entdeckt habe. Wenn man sich den Vergleich vor Augen hält, dass man in Deutschland so viele, zum Großteil auch kranke, Monokultur-Plantagen davon vorfindet. Da sieht man mal wieder, dass es auch anders geht.
Unsere erste Anlaufstelle war ein kleiner Stoffwindelshop, den Nappy Ever After. Auf meiner Beratungswebsite findet ihr zu diesem Ausflug nähere Infos. Dann waren wir in einem Laden, von dem meine Begleitung nur schwärmen kann. Das The Third Estate. Es ist ein kleiner Laden mit veganen und innovativen ethisch orientierten Marken, die unter fairen Arbeitsbedingungen im Ausland hergestellt werden. Dort einzukaufen ist zwar recht kostenintensiv, aber man findet dort das eine oder andere super tolle Fairtrade-Produkt. Die Beratung ist klasse, die Leute nett ein paar tolle neue Schuhe wurden dort gefunden und mitgenommen. Man muss sich auch mal vor Augen halten, dass es zwar relativ teuer ist, aber durch die gute Qualität ist die Lebensdauer der Ware auch länger. Somit relativiert es sich wieder auf die Zeit gerechnet.
Am 2. Tag haben wir die typischen Sightseeing-Ausflugsziele abgegrast (Buckingham Palace, Green Park, Hyde Park, London Eye, Madame Tussauds, Themsefahrt, Tower of London, Tower Bridge, The Shard, Trafalgar Square, Hard Rock Café, Piccadilly Circus, Big Ben (zumindest aus der Ferne, da er gerade restauriert wurde). Wir hatten einen straffen Zeitplan, um so viel wie möglich zu schaffen. Dieser wurde uns zu Anfang beinahe zunichte gemacht, da wir mit dieser unglaublich langen Wartezeit vor dem Madame Tussauds nicht gerechnet hatten, und das auch noch mitten in der Woche.
Zwischendurch ging es in ein kleines Café, das wir zufällig gefunden haben. In diesem bekommt man Kaffee, Tee, Kuchen und andere Snacks. Auf dem ersten Blick wirkte es erst sehr unscheinbar, aber das ist ja genau das, wonach wir Ausschau gehalten haben. Weiterhin bestand dieses Café/Bistro aus vielen weiteren zusammengewürfelten zum Großteil nachhaltigen Handmade-Produkten. Von Honig über Rasierhobel und Bartöl, Holzspielzeug, Stoffbeutel, Seifen bis Deko gab es in jedem Regal etwas tolles zu entdecken. Meine Begleitung genoss den Aufenthalt bei einer Tasse Tee und ich habe mir dort einen Cupcake und einen Latte gegönnt. Man sitzt dort vergleichsweise wie in einer kleinen Teestube und während des Tees kann man sich dabei weiter umschauen und viele kleine zauberhafte Details erblicken. Entdeckt und verliebt habe ich mich in ein kleines Stofftäschchen von Gisela Graham (in Deutschland geboren, studierte in Göttingen und Berlin und seit über 30 Jahren erfolgreich im Deko-Geschäft, dessen Ursprung in London war), das extra für die Zahnfee gemacht ist. Es ist so liebevoll gestaltet, dass ich es sofort mitnehmen musste. Der rausgefalle Zahn wird dort hineingepackt und unters Kopfkissen gelegt und am nächsten Morgen findet das glückliche Kind eine kleine Überraschung. Es schaut super niedlich aus und ich denke, dieses Täschchen wird auch mein Kind beeindrucken, wenn es soweit ist.
Den Preis fand ich übrigens auch unschlagbar. Es hat mich nur 4,99 Pfund gekostet. Übrigens, als ich nach Hause kam, hat mich mein mittleres Kind mit seinem ersten Wackelzahn überrascht. Somit kann das Täschchen vermutlich in den nächsten Tagen gleich zum Einsatz kommen. Wenn man dort in der Nähe ist, empfehle ich wirklich jedem einen Entschleunigungskaffee oder -tee dort einzunehmen, um auch einfach mal kurz abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen.
Einfach mal einen Gang zurückschalten und kurz gemütlich abschalten im The Garden Shack Hideaway, 55 York Rd, Waterloo, London SE1, 7NJ.
Da wir die meisten Sehenswürdigkeiten erledigt hatten dank einer Hop-On-Hop-Off-Bus-Tour, konnten wir uns am letzten Tag dem Camden Market widmen. Er ist ebenfalls super empfehlenswert. Aber man sollte einen ganzen Tag dafür einkalkulieren und genügend Platz im Gepäck einplanen. Es gibt dort unglaublich viele Stände mit hauptsächlich selbstgemachten Produkten. Wir waren begeistert, nein überwältigt. Es gibt Schmuck, Kleidung für Groß und Klein, regionales und internationales Essen, Taschen, Schuhe, Mützen… Allein wenn man an der Station Camden Town ankommt und Richtung Camden Market läuft, wird man regelrecht mit Einkaufsmöglichkeiten bombardiert. Ein auffälliger Laden nach dem anderen schmückt den kompletten Straßenzug. Einige Läden wiederholten sich, denn gefühlt jeder 3. Laden war ein Souvenir-Geschäft, dazwischen findet man immer wieder typische Pubs, Tattoo- und Piercings-Geschäfte, Schuhe- und Bekleidungs-Geschäfte und erstaunlich viele Geschäfte aus der Darkszene. Wenn man dort durch ist, wird man mit dem Handmade-Market und seinen kulinarischen Angeboten besonders belohnt.
Das waren nun meine absolut persönlichen Lieblings-Eindrücke, die ich wärmstens weiterempfehlen kann. Habt ihr vielleicht auch noch den einen oder anderen Geheimtipp? Vielleicht kann man ja manches für den nächsten Trip mit einplanen.